Meine Suche
Eines abends wartete ich zuhause bis es später wird, um mit meinen Freunden auszugehen. Jahre zuvor war ich noch suchend und fragend was das Geheimnis bzw. die Bestimmung meines Lebens ist. Denn ich merkte, dass es eine verborgene Kraft gibt, aber ich konnte mir diese Kraft nicht zugänglich machen. Auch beim Lesen über verschiedene Religionen und Philosophien sprach mich nichts wirklich an. Von daher bildete ich mir ein, dass ich selbst der Maßstab bin und in aller Freiheit selber bestimmen kann, was richtig ist.

Aber an jenem Abend, als ich etwas in meinem Schrank stöberte, stieß ich auf ein kleines Büchlein. Ich wusste nicht mehr woher ich es hatte. Es war ein neues Testament. Ich setzte mich hin und blätterte ein wenig darin und plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen, und es wurde mir geschenkt zu sehen, dass Jesus die Wahrheit ist.
Ich kann nicht mehr sagen, was ich gelesen hatte, oder was mich inhaltlich ansprach. Es war aber eine tiefe innere Gewissheit und Bestätigung in mir, dass ich das gefunden hatte, nach dem ich früher suchte.
Mir wurde sofort klar, dass ich von nun an nicht mehr lügen, stehlen und andere Sünden tun konnte. Auch überlegte ich, wer jetzt zu meinem Freundeskreis gehörte, da ich niemanden kannte, der gläubig war. Auf die Idee, in eine Kirche zu gehen, kam ich nicht, denn was ich von der Religionslehre vermittelt bekam, war kraftlos und bedeutete mir nichts.



Unerfüllbare Anforderungen
So las ich für mich ab und zu in dem Neuen Testament und entwickelte eine Vorstellung davon, wie jemand sein müsste, der sich an das hält, was darin geschrieben stand. Ich wünschte mir, so eine Person doch einmal kennen zu lernen, aber ich begegnete niemandem. Es entstand der Gedanke in mir, ob ich etwa selbst so wie Jesus sein könnte.
Die Ernüchterung kam, als ich eines Tages beim Lesen eine Anforderung an mich gestellt sah, die ich nicht erfüllen konnte. Leider gestand ich mir das nicht wirklich ein. Ich versuchte immer wieder, es irgendwie doch zu schaffen, aber vergeblich. Auch Ideen, die Messlatte immer niedriger zu setzen und doch noch zu etwas Gutem tauglich zu sein scheiterten.
Es war die schwierigste Zeit meines Lebens.

Mit der Zeit erhielt ich Kontakt zu Christen und es war eine wirklich gute Erfahrung, gemeinsam mit ihnen in der Bibel zu lesen.
Jedoch aus meiner inneren Zerrissenheit konnte mir niemand richtig helfen.


Befreiung
Später begegnete ich Christen, die mit der Bibel mehr vertraut waren.
Für sie war es eine Selbstverständlichkeit, sich auch am Essenstisch über geistliche Dinge auszutauschen. Sie hatten eine lebendige, innige Beziehung zu Jesus.
In der Zeit erkannte und erfuhr ich, dass Jesus zum Geist geworden ist, der das Leben gibt.1 Diese Erfahrung erwies sich mir als Schlüssel, die Aussagen der Bibel mehr und mehr zu verstehen und ihre Zusammenhänge zu erfassen.
Ich erkannte, dass das Gesetz des Alten Testamentes Anforderungen stellt, um uns zu zeigen, dass wir aus uns selbst Gottes Gebote nicht halten können 2– wenn wir aber fest zu Jesus halten, gibt er uns innerlich seinen Lebenszustrom.3
Das heißt, dass Er selbst die gerechten Forderungen des Gesetzes in uns erfüllt.4


Welch eine Freiheit eröffnete sich mir immer mehr!
Sie umfasst vor allem das Freisein vom Fluch des Gesetzes,5 aber auch frei gemacht von der Furcht vor dem Tod 6 und von aller Gebundenheit durch die Egozentrik.7

Und der Herr ist der Geist, und wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit ...8

Constantin Zahariades

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Zitate aus dem Neuen Testament:

1 1.Korinther 15:45b;
2 Römer 3:20
3 1.Korinther 6:17; 2.Korinther 3:6
4 Römer 8:4
5 Galater 3:13
6 Hebräer 2:15
7 Galater 2:20
8 2.Korinther 3:17+18